Gemeinsamer Besuch des Balletts "Die Mondprinzessin"




Die Universitätsgesellschaft besuchte am 13. Juni 2025 Martin Chaix‘ Inszenierung „Die Mondprinzessin“ in der Oper Leipzig. Nach der Vorstellung begrüßten Tobias Wolff, Intendant der Oper, und Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig, unsere anwesenden Mitglieder. Anschließend fand ein kulturhistorisch interessanter Austausch über die Bedeutung des Werkes und dessen interkulturelle Vermittlung statt.
Die Geschichte der Mondprinzessin ist die älteste märchenhafte Erzählung aus dem japanischen Kulturkreis. Ein Findelkind wird zur strahlend schönen Prinzessin Kaguya, weist alle adeligen Bewerber um ihre Hand ab, sogar den Kaiser, und entschwindet schließlich zurück zu ihrem Ursprung, dem Mond. In den letzten Jahren hat dieser Stoff auch im Westen vermehrt Aufmerksamkeit gefunden, beispielsweise mit der Verfilmung als Anime durch das Studio Ghibli.
Nun wurde die Geschichte von Martin Chaix auf die Leipziger Ballettbühne gebracht. Das Bühnenbild wird durchflutet von mystischem Licht. Wimmelnde Scharen von Yōkai begleiten als Bambusgeister, Dämonen und Mondstrahlen die Protagonistin durch die Handlung. Die artifizielle Grazie des klassischen Balletts vermischt sich mit der unmittelbaren Ausdrucksstärke des japanischen Butoh. Eine gelungene Verbindung fernöstlicher und westlicher Traditionen.
Durch die freundliche Kooperation mit der Oper Leipzig und dem Leipziger Ballett hatten die Mitglieder der Universitätgesellschaft Gelegenheit, nach der Vorstellung mehr über die kulturgeschichtlichen Dimensionen des Werkes zu erfahren. Die Pressesprecherin der Oper Leipzig, Gundula Kienemund, und Dr. Robert Benjamin Biskop leiteten das inhaltliche Nachgespräch, unterstützt durch Natasa Dudar, Referentin der Ballettdirektion. Diana und Carl van Godtsenhoven, Landon Harris und Marcelino Libao gaben Einblick in die Hintergründe der choreographischen Umsetzung und teilten ihre persönlichen Ansichten über die Bedeutung des Märchens und dessen Vermittlung als Format der interkulturellen und kulturellen Bildung.
Text: Albrecht Peikert
Bilder: Ida Zenna, Oper Leipzig