Fachkonferenz zum pan-europäischen Kooperationsprojekt „Crossborder Journalism Campus“
Studierende des M.Sc. Journalismus präsentierten in der MDR-Zentrale ihre Erfahrungen aus dem CJC-Projekt einem Fachpublikum (Foto: Felix Irmer)
Prof. Dr. Markus Beiler, Leiter des Studiengangs M.Sc. Journalismus
CJC-Projektkoordinatorin Brigitte Alfter von der Universität Göteborg
Die Studierenden Henrike Freytag und Asmund Nottekämper berichteten von ihren Recherchen im multinationalen Team...
...ebenso wie Luzius Zöller.
Im Publikum saßen u.a. Volo-Partner des Studiengangs sowie Vertreter:innen anderer Ausbildungsstätten und der Zivilgesellschaft.
Moderiert von Felix Irmer, teilten Leonhard Eckwert, Natalie Widmann und Alexander Aßmann (v.l.) ihre Erfahrungen aus der Lehre zum Thema „Programmieren für Journalist:innen“.
Hendrik Lehmann vom Tagesspiegel Innovation Lab bei seiner Keynote „Urbaner Journalismus – Europäische Kooperationen für lokale und regionale Medien“.
„Universitäre Journalismusausbildung meets Redaktionsalltag: Was braucht die Praxis?“ – Dies diskutierten, moderiert von Uwe Krüger, Marie-Louise Timcke vom Datenteam der Süddeutschen Zeitung, Frank-Thomas Suppee vom MDR-BildungsCentrum, Johanna Lemke von der Sächsischen Zeitung und Anton Kostudis von express.de (v.l.)
Wie man journalistische Projektteams agil managt – im CJC-Projekt und anderswo –, erzählten Ann-Kathrin Lautenschläger (WDR) und Nicolas Berlinger (Scrum Master, Universität Göteborg).
Maria Hendrischke informierte über weitere Innovationsprojekte des Studiengangs M.Sc. Journalismus.
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Leon Meckler
„Daten, Klima, Kollaborationen“: Unter diesem Motto richtete der Lehr- und Forschungsbereich Journalismus des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft am 14. und 15. Juni eine Fachkonferenz zur „Journalismus-Ausbildung für morgen“ aus. In Kooperation mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) wurden auf der Konferenz Ergebnisse des Rechercheprojekts „Crossborder Journalism Campus“ (CJC) präsentiert.
Angelehnt an internationale investigative Projekte wie die „Panama Papers“, arbeiteten für das Projekt Studierende des M.Sc. Journalismus im Verbund mit Studierenden der Universität Göteborg und des Centre de Formation des Journalistes in Paris/Lyon. Im ersten Durchgang des Projektes fokussierten sich die internationalen Rechercheteams auf Themen rund um den European Green Deal, das Maßnahmenpaket der EU für Klimaneutralität bis 2050.
Im Rahmen des Projekts entstanden insgesamt neun Recherchen zur europäischen Klimapolitik, zu nachhaltigem Investieren, Landwirtschaft, Zertifikathandel, Mobilität sowie zum Kohleausstieg. In Deutschland publizierte MDR WISSEN die Ergebnisse der Recherchen in Online- und Radiobeiträgen. International erschienen die Ergebnisse des Projekts in den Qualitätszeitungen Le Monde (Frankreich), Svenska Dagbladet und Göteborgs-Posten (beide Schweden) sowie im Online-Medium EUobserver (Belgien).
Auf der Fachkonferenz präsentierten deutsche und schwedische Teammitglieder die Erkenntnisse der einzelnen Recherchen und gaben einen Blick hinter die Kulissen: Wie wurden die Ideen für die Stücke entwickelt? Welche Datenquellen wurden genutzt? Wie wurde das Arbeiten in internationalen Teams organisiert? Mit einem Publikum aus interessierten Journalist:innen, Praxispartnern des M.Sc. Journalismus sowie Vertreter:innen von Zivilgesellschaft, Forschung und Journalismusausbildung wurden auch handwerkliche Aspekte der journalistischen Praxis und Lehre diskutiert.
In einer Keynote zeigte Hendrik Lehmann vom Tagesspiegel Innovation Lab auf, wie lokale und regionale Medien erfolgreich europäische Kooperationen und Recherchen planen und umsetzen können. Teilnehmende und Lehrende des CJC-Projekts stellten außerdem das agile Projektmanagement in den Rechercheteams vor, und ein Panel widmete sich den Erfahrungen des Studiengangs in der Vermittlung von Programmierkenntnissen an Journalist:innen.
Ab Herbst 2023 startet der zweite Durchlauf des Crossborder Journalism Campus. Studierende und Dozierende des M.Sc. Journalismus der Universität Leipzig arbeiten dann erneut ein halbes Jahr gemeinsam mit ihren internationalen Kolleg:innen an Rechercheprojekten. Zum Auftakt treffen sich alle Beteiligten in Brüssel, um sich kennenzulernen und Themenideen zu entwickeln. Anschließend kehren sie an ihre jeweiligen Hochschulen zurück und arbeiten digital in den Rechercheteams zusammen.
Das Projekt „Crossborder Journalism Campus“ wird durch das EU-Programm Erasmus+ gefördert. Im Rahmen der Kooperation erprobt der Masterstudiengang Journalismus der Universität Leipzig zusammen mit fünf europäischen Partnern ein vernetztes Ausbildungsmodell. Die Federführung der Kooperation liegt beim Masterstudiengang Investigativer Journalismus der Universität Göteborg in Schweden. Weitere Partner sind das Centre de Formation des Journalistes in Paris/Lyon, die niederländische Non-Profit-Organisation Arena for Journalism in Europe sowie die norwegische Universität OsloMet.
Deutschsprachige Publikationen von MDR WISSEN:
- ETS-Zertifikate: Warum die Industrie jedes Jahr Milliarden von der EU geschenkt bekommt
- Emissionshandel: Der Fehler im System
- Emissionshandel: Klimaneutral durch Kohlenstoffsteuer CBAM?
- EU-Taxonomie – Europas Geldquelle im Kampf gegen die Klimakatastrophe
- Kohleausstieg: Kommen die EU-Hilfen für Lausitzer Firmen zu spät?
- Landwirtschaft: Weniger düngen, weniger Lebensmittelsicherheit?
- Stickstoff in der Landwirtschaft: Ist das jetzt gut oder schlecht?
- Europa und das kritische Metall Lithium: Zwischen Bedarfsexplosion und Recycling-Realität
- Zwischen Leugnung und Heimatschutz: Die AfD und das Klima
Fachberichterstattung zur Konferenz „Journalismus-Ausbildung für morgen: Daten, Klima, Kollaborationen“:
- Magazin „M – Menschen Machen Medien“: Ausbildung wird noch digitaler
Autor: Felix Irmer
veröffentlicht am 29.06.2023