Nachwuchspreis Forschung

Dr. Tim Starke und Dr. Mario Hesse

„Was uns der Preis bedeutet …“

„Der Preis bestätigt uns in unserem anwendungsorientierten Forschungsansatz. Wir freuen uns, dass die Verbindung aus wissenschaftlicher Tiefe und Abwägung auf der einen Seite und praktisch nutzbarer Lösungsansätze für dränge Herausforderungen auf der anderen Seite die Anerkennung der Universitätsgesellschaft findet.“
– Dr. Tim Starke und Dr. Mario Hesse

Kurzlaudatio

„Mit dem kommunalen Finanzausgleich ist es ein wenig wie mit einigen der Pflanzen im Botanischen Garten. Von vielen nicht wahrgenommen aber dennoch von enormer Wichtigkeit für das Funktionieren eines ganzen Ökosystems. Das hier gemeinte Ökosystem ist allerdings kein botanisches, sondern ein finanzielles.

Das System des kommunalen Finanzausgleichs ist von großer Bedeutung für die Ausstattung der Städte, Gemeinden und Landkreise und entscheidet insbesondere in struktur- und finanzschwachen Regionen, in welchem Umfang die Kommunen Aufgaben wahrnehmen können. Sowohl die Lebensqualität vor Ort als auch die regionalen Entwicklungschancen werden maßgeblich durch den kommunalen Finanzausgleich gesteuert. Trotz seiner enormen fiskalischen Bedeutung ist der kommunale Finanzausgleich jedoch kaum in der Öffentlichkeit bekannt. Selbst in den Zirkeln der finanzpolitisch Verantwortlichen bestehen oft nur vage Vorstellungen über die Einzelheiten des Verfahrens und der Wirkmechanismen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse haben es in diesem Feld nicht leicht, sich gegen interessengeleitete Politik zu behaupten. Immerhin geht es um viel Geld. Die Preisträger entwickelten vor diesem Hintergrund ein zukunftsweisendes Verteilungsverfahren, die zwischen den höchst unterschiedlichen räumlichen Anforderungen und Herausforderungen am Beispiel des Landes Mecklenburg-Vorpommern einen angemessenen Ausgleich herzustellen und gleichzeitig Entwicklungslinien für die Zukunft zu beschreiben. Die Effekte des demografischen Wandels wurden dabei ebenso adressiert, wie die Ankerfunktion größerer Städte im ländlichen Raum. Das Forschungsprojekt vereinte dabei finanzwissenschaftliche sowie sozialgeographische Aspekte und stützte sie auf eine tiefgehende empirische Analyse.

Nicht zuletzt konnten sie mit diesem Ansatz auch im Transfer erfolgreich sein. Die von ihnen entwickelten Verteilungsmaßstäbe sind in Mecklenburg-Vorpommern heute zu einem Teil des relevanten Gesetzes geworden.“

Dr. Philipp Glinka
Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management