Transfer-Nachwuchspreis für Studierende
Johannes Brandau
„Was mir der Preis bedeutet …“
„Die Auszeichnung mit dem Nachwuchspreis für besonderes Engagement im Transfer ist für mich eine große Ehre. Es freut mich sehr, dass ich mit meiner Bachelorarbeit einen wissenschaftlichen Beitrag zu einem solch interdisziplinären und gesellschaftsrelevanten Thema leisten konnte. Dieser Preis stellt für mich eine zusätzliche Motivation dar, mich weiter der Forschung zu widmen.“ – Johannes Brandau
Kurzlaudatio
„In seiner herausragenden Bachelorarbeit „Out-of-Africa or Out-of-Europe? An explanation of comparative economic development versus Ashraf and Galor using the Graecopithecus freybergi“ analysiert Johannes Brandau den Zusammenhang von genetischer Diversität der Menschen in einer Ökonomie und komparativer ökonomischer Entwicklung. Als Grundlage dient ihm dabei die bahnbrechende Publikation „The “Out of Africa” Hypothesis, Human Genetic Diversity, and Comparative Economic Development“, erschienen 2013 in der American Economic Review, der beiden hoch-renommierten Kollegen Quamrul Ashraf und Oded Galor. Letzterer gilt als geistiger Vater der sog. Unified Growth Theory, die versucht, den ökonomischen Wachstumsprozess über alle Entwicklungsphasen der Menschheit in einem einzigen Modellrahmen zu erklären. In einem aus archäogenetischer Sicht im Jahr 2020 nicht auszuschließenden Alternativszenario mit einer Wiege der Menschheit im östlichen Mittelmeerraum bzw. in Eurasien zeigt Johannes Brandau mit methodisch-technisch sehr hohem Anspruch, Instrumenten der räumlichen Statistik und unter großem Rechenaufwand auf, dass das Zweikanal-Modell von Oded Galor mit den beiden zentralen Wirkmechanismen
- zu hohe Diversität (Heterozygosität) impliziert Verteilungskonflikte und generiert qualitativ schwächere Institutionen und
- höhere Diversität birgt höhere wachstumszuträgliche Innovationspotentziale
in einem solchen Szenario klar vom Wirkungskanal (ii) dominiert wird. Er stellt mit seiner Analyse somit das theoretische Modell von Ashraf und Galor als nicht-universell heraus. Der Wert dieser Arbeit, insbesondere aus Perspektive des Wissenschaftsstandort Leipzig mit Institutionen wie dem MPI für Evolutionäre Anthropologie und mit Forscherpersönlichkeiten wie Christophe Boesch oder Svante Pääbo, die mit unserer Universität assoziiert sind und eine Paläoanthropologie von Weltrang repräsentieren, ist überaus hoch einzuschätzen.
Prof. Dr. Bernd Süßmuth
Direktor des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung