Transfer-Nachwuchspreis für Mitarbeitende

Nico Max Lindenberg

„Was mir der Preis bedeutet …”

„Ich erachte es als zentrale Aufgabe der Wissenschaften, soziale Ungleichheiten kritisch zu hinterfragen und zu benennen. Akteur*innen einer Universität dürfen sich dabei in ihrer meist privilegierten gesellschaftlichen Position politisch nicht als unbeteiligt neutral verstehen, sondern müssen aktiv Verantwortung gegen die systematische Ausgrenzung von Personen übernehmen. Dass mein Engagement in entsprechenden Bereichen gewürdigt wird, bestärkt mich in meinen Haltungen und meinem Tun.” – Nico Max Lindenberg

Kurzlaudatio

„Nico Max Lindenberg organisierte bereits als Student neben seiner Tutorentätigkeit an der Universität Erfurt drei Seminare, in denen Lehramtsstudierende sich kooperativ mit inklusiver Bildung auseinandersetzten. Im Anschluss an sein Studium gründete Herr Lindenberg einen Verlag über den er mittlerweile zwei eigens verfasste emanzipatorische Kinderbücher verlegte. In diesen werden Kinder und Jugendliche mit diversen politischen Themen konfrontiert, wie dem Klimawandel, der Geschichte von Emilie & Oskar Schindler während des Nationalsozialismus‘, der Lebensmittelverschwendung oder der Geschlechtergerechtigkeit.

Von 01.10.2016 bis zum 31.12.2020 lehrte Nico Max Lindenberg im Bereich der Bildungswissenschaften an der Universität Leipzig und fokussierte dabei eine diskriminierungs- und machtkritische Pädagogik. Es war stets sein oberstes Ziel, eine inklusive und würdigende Haltung für die Studierenden in seinen Seminaren erfahrbar zu machen. Im Jahr 2018 wurde Herr Lindenberg zu einem Vortrag im Rahmen der dritten ostasiatischen Zentrenkonferenz an die Chung-Ang-Universität in Seoul eingeladen, in welchem er Entscheidungsfindungen in ökonomisch rationalisierten Kontexten kritisierte. Dieser Kooperation folgend unterstützte er Professor Sungchan Ahn von der Seoul National University bei empirischen Untersuchungen zur Entwicklung des Rechtsextremismus in Deutschland.

Während seiner Lehrtätigkeit engagierte er sich in mehreren Vereinen und Initiativen. Dazu zählt beispielsweise der Initiative Awareness e.V., welcher sich für die Unterstützung von Personen einsetzt, die auf kulturellen Veranstaltungen Diskriminierungen oder sexistische Übergriffe erfahren. Für seine Studierenden organisierte Herr Lindenberg einen Workshop zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt mit dem Rosa Linde e.V., in dem Herr Lindenberg ebenfalls Mitglied ist. Zudem besucht er regelmäßig Weiterbildungen und Kongresse, wie den Courage!Congeress des Bundesnetzwerks Zivilcourage oder das Antirassismus-Training von Phoenix e.V.”

Prof. Dr. Barbara Drinck
Institut für Bildungswissenschaften