Geschichte
Unsere Universitätsgesellschaft steht in einer über 100-jährigen Geschichte des Engagements von Freunden der Universität Leipzig. Diese gründeten bereits im Jahr 1920 die Vereinigung der Freunde und Förderer. Am 20. September 1991 wieder gegründet, knüpft die heutige Universitätsgesellschaft an diese bewährte Tradition zur Unterstützung der Universität und ihrer Verbindung mit Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur an.
Unser Verein heute
Die heutige Universitätsgesellschaft steht für eine Verbindung von Tradition und Bewahrung sowie Weiterentwicklung und Innovation.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Weiterentwicklung umfasste in den letzten Jahren auch das äußere Bild des Vereins. In der Mitgliederversammlung im September 2020 wurde der Wandel von der „Vereinigung von Förderern und Freunden“ zur „Universitätsgesellschaft – Freunde und Förderer der Universität Leipzig“ beschlossen. Damit verbunden war auch ein neues Logo und Corporate Design sowie ab Frühjahr 2021 auch eine neue Website. Der neue Name Universitätsgesellschaft wurde auch gewählt, um noch stärker die Funktion als Bindeglied zwischen Stadtgesellschaft, Unternehmen und Kultur in Leipzig mit der Universität zum Ausdruck zu bringen.
Teil dieser Bestrebungen, noch stärker Menschen und Institutionen im Umfeld der Universität Leipzig anzusprechen, war 2020 die Einführung eines ermäßigten Tarifs für Alumni der Universität für die ersten 3 Jahre der Mitgliedschaft. Mit dem gleichen Ziel können sich seit 2022 zudem Netzwerke innerhalb der Universitätsgesellschaft organisieren. Gestartet mit dem „Netzwerk Journalismus“, können sich Mitglieder der Universitätsgesellschaft seither in diesen vereinsinternen Interessensgruppen zusammenfinden, um spezifische inhaltliche Einrichtungen und Anliegen zu unterstützen.
Um allen Mitgliedern für ihr großes Engagement für die Universität Leipzig zu danken, organisiert die Universitätsgesellschaft seit 2018 interessante Exkursionen zu schönen Orten wie dem Gartenreich Dessau-Wörlitz und dem Wilhelm-Ostwald-Park Großbothen. Weitere jährliche Höhepunkte sind die feierlichen Verleihungen der von der Universitätsgesellschaft vergebenen Preise für besonderes Engagement an der Universität Leipzig, die 2019 erstmals bei einer eigenen feierlichen Veranstaltung verliehen wurden.
Mitglieder der Universitätsgesellschaft bei einer Exkursion zur Kunst auf der Leipziger Messe
Das neue Logo der Universitätsgesellschaft (ab 2021)
Die Anfänge der „Freunde und Förderer“
Bei aller Innovation, blicken die „Freunde und Förderer der Universität Leipzig“ auf eine lange Tradition zurück, deren erste Anfänge bereits im Jahr 1920 liegen. Geprägt war die Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1914-1918), durch große materielle Engpässe – auch an den Universitäten und Hochschulen in Deutschland.
Die Initiative, die größte Not zu lindern, übernahm damals der Privatgelehrte August Stern. Er wollte ursprünglich mehreren deutschen Hochschulen durch die Einwerbung von finanziellen Mitteln helfen, konzentrierte sich jedoch schließlich voll und ganz auf die Unterstützung der Leipziger Universität und wurde erster Schatzmeister der damals erstmals gegründeten „Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig“.
Erster Vorstandsvorsitzender wurde der engagierte Verlagsbuchhändler Hofrat Dr. Arthur Meiner (1865-1952). In Gohlis geboren, verbrachte er fast sein ganzes Leben in Leipzig und prägte während seiner beinahe 40-jährigen Tätigkeit den deutschen Buchhandel in hohem Maße. Er hatte unter anderem entscheidenden Anteil an der Gründung der Deutschen Bücherei Leipzig, der Vorgängerin der späteren Deutschen Nationalbibliothek.
Arthur Meiners gemeinnütziges Wirken und sein wissenschaftliches Engagement wurden vielfach und auch durch die Leipziger Universität mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde und des Status eines Ehrensenators geehrt. Diese enge Verbundenheit zu Leipzig und zur Leipziger Universität zeigt sich ebenso in seinem Wirken in unserem Verein. Bereits im dritten Jahr des Bestehens entstand ein Unterstützungsvolumen von 4,5 Millionen Mark.
In den 1930er Jahren wurde die Arbeit des Vereins zunehmend erschwert. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde der Verein aufgelöst, die Bedingungen für eine weitere Arbeit waren durch die Kriegsfolgen sowie die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr gegeben.
Der Neuanfang ab 1991
Unser Verein konnte schließlich auf Initiative von Prof. Dr. Cornelius Weiss, dem damaligen Rektor der Universität Leipzig, im wiedervereinigten Deutschland 1991 neu gegründet werden. Am 20. September 1991 fand in einem noch kleinen Kreis von fünfzehn Personen die Gründungsversammlung statt. Der neue Verein knüpfte an die Geschichte seiner ursprünglichen Gründung von 1920 eng an und erhielt auch wieder seinen alten Namen: “Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig e.V.“
Erster neuer Vorsitzender des Vorstands wurde Regierungspräsident Walter Christian Steinbach. Auch sein Leben ist eng mit Leipzig und der Universität verbunden, an der er Mathematik, Physik und Theologie studierte.
Schnell wuchs der neue Verein in seinen ersten 10 Jahren auf ca. 300 Mitglieder an und widmete sich dabei vor allem der Förderung kleinerer und größerer Projekte an der Universität Leipzig. In den Jahren von 1991 bis 2009 wurden so ca. 600 Projekte gefördert, darunter zahlreiche öffentliche Veranstaltungen, Lehre, wissenschaftliche Konferenzen und kulturelle Aktivitäten.
Im Jahr des Universitätsjubiläums 2009 wurden mehrere größere Projekte, wie die Jubiläumsausstellung im Museum für Musikinstrumente und andere Vorhaben aus dem großen Jubiläumsprogramm der Universität umfangreich unterstützt.
Seit 1996 verleiht der Verein den Wolfgang-Natonek-Preis für besonderes Engagement von Studierenden und seit 2001 den Theodor-Litt-Preis für besonderes Engagement in der Lehre.
Ermöglicht wurde diese Arbeit dabei stets durch das große Engagement aller Mitglieder des Vereins sowie dessen Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden, Geschäftsführungen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle.
Die Chronik der Amtsträger der Universitätsgesellschaft finden Sie hier.
Prof. Dr. Cornelius Weiss, 1933 – 2020 (Bild: Historischer Archivbestand der Fakultät für Chemie und Mineralogie, Fotosammlung; Foto: Armin Kühne)